Dreieck
Schwamendingen wurde 1948 nach dem Bebauungsplan von Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner als durchgrüntes Wohngebiet – als die Gartenstadt – geplant. Auf diesem Plan basieren das zum Schwamendinger-Platz radial und konzentrisch angeordnete Strassennetz, die in die vernetzten Grünräume eingebetteten Gebäude wie Schulanlagen und Kirchen sowie die weitläufigen, zeilenförmig angelegten Wohnsiedlungen mit durchlässigen Aussenräumen. Diese wichtigen ortsbildprägenden Elemente bilden den Rahmen für die Weiterentwicklung Schwamendingens zum modernen Stadtquartier mit einer starken Identität. Das nach diesem Leitbild von 1947- 1956 bebaute Areal “Baufeld B” liegt in zentraler Lage in direkter Nachbarschaft zum Schwamendinger Platz, flankiert von Dübendorfstrasse und Winterthurerstrasse. Es bildet den Auftakt zum weitläufigen Wohnareal der Baugenossenschaft Glattal Zürich. Die vorgeschlagene zukünftige Entwicklung des Areals orientiert sich nicht allein an den Qualitäten der ursprünglichen Gartenstadt, sondern auch an den heutigen Lebensvorstellungen und örtlichen Gegebenheiten. Das Bild einer durchgrünten Wohnstadt sucht hierbei das Gleichgewicht zwischen neuer Urbanität und grosszügigen aussenräumlichen Qualitäten. Im Mittelpunkt steht dabei die Idee einer Städtebaulichen Figur mit zentralem Platz und deren Durchwegung als Fussgänger und mit dem Velo. Eine hohe Durchlässigkeit und Sichtbezüge zum Quartier und dem umgebenden urbanen Kontext entstehen durch die Formung von präzise gesetzten, sich überschneidenden öffentlichen und halböffentlichen Räumen. Diese vermögen auch die anliegenden Strassenräume qualitativ aufzuwerten. Die im Masterplan entworfene Raumabfolge von „Stadtplatz, Quartierplatz und Quartierwiese“ wird aufgegriffen und mit genossenschaftlichen und öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss (Gewerberäume, Cafeteria, Gemeinschaftsraum etc) um die Platzbereiche bereichert. Im Westen, wo Winterthurerstrasse und Dübendorfstrasse zusammenkommen, befindet sich der neue Stadtplatz mit dem Hauptzugang zu den neuen Grossverteilern (Migros und Denner). Er bildet zusammen mit den umliegenden Gebäuden der Nachbarschaft einschliesslich der Alten Kirche St. Niklaus ein grösseres urbanes Ensemble und verbindendes Element mit dem Schwamendinger Platz. Im Zentrum der Anlage zwischen den drei raumbildenden Wohnblöcken liegt der von grossen Bäumen besetzte neue Quartierplatz. Durchzogen von einem dreiseitig angelegten Wegenetz für Fussgänger und Veloverkehr hat er einen sehr offenen Charakter und markiert gleichzeitig den wichtigsten Ort der Begegnung für Bewohner und Nachbarschaft. Die auf den Platz orientierten Gebäudekörper rahmen diesen und beleben ihn mit den öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss. Von hier aus bestehen Sichtbezüge in die drei offenen Innenhöfe sowie die drei anliegenden einladenden Vorplätze, die den Quartierplatz mit der Winterthurerstrasse, der Dübendorfstrasse und der Roswiesenstrasse verbinden.
Zusammenarbeit mit Sergison Bates Architekten und Joos & Mathys Architekten