Buchwiesen

Der Neubau für die Siedlung Buchwiesen in Seebach liegt in einem typischen Siedlungskontext am nördlichen Rand der Stadt Zürich. Unter dem Vorzeichen einer konsequenten inneren Verdichtung erfährt die angrenzende Nachbarschaft bereits vielerorts eine starke Veränderung, welche die typischen Freiraumbezüge der Gartenstadt aufhebt und zu einer schleichenden Verdrängung des bodennahen Wohnens führt. Vor diesem Hintergrund ist die Aufgabenstellung für die Ersatzneubauten auf dem Areal Buchwiesen äusserst spannend, da die Vereinbarkeit von erhöhter Ausnützung, bodennahem Wohnen und Reihenhaustypologien ausgelotet werden soll. Gleichzeitig wirft die signifikante Erhöhung der baulichen Dichte die Frage nach neuen Orten des sozialen Zusammenlebens auf – Orten, die als Treffpunkte für die Bewohner den gemeinschaftlichen Austausch anregen und die weithin bekannten Freiraumqualitäten des bodennahen Wohnens mit eigenem Garten erweitern. Das Wegsystem der Buchwiesen legt dabei die Spielregeln für die Entwicklung des Areals mit drei unterschiedlichen Baufeldern fest und markiert in unserem Projekt die öffentliche Haupterschliessung, welche die einzelnen Häuser entlang einem gemeinsamen Rückgrat zusammenführt. Dem Verlauf des übergeordneten Freiraums am Chatzenbach und der natürlichen Topografie folgend gliedern wir das Areal mit einfachen viergeschossigen Zeilenbauten, welche vorwiegend nach Nordost / Südwest orientiert sind und im Übergang zum Landschaftraum, sowie entlang den Ausläufern der Birchstrasse ein zusätzliches Attikageschoss aufweisen, welche den Zeilen einen kopfartigen Abschluss verleihen. Jeweils zwei Zeilenbauten werden dabei paarweise zu einem Hoftyp verbunden an dem die Feinerschliessung der Häuser angelagert ist. Diese neue Freiraumtypologie verleiht der Siedlung im übergeordneten Massstab ein spannendes Wechselspiel von mineralischen Gemeinschaftshöfen und privaten durchgrünten Gartenhöfen. Die weichen Schwünge der Zeilenbauten führen dabei das Bild des Buchwiesenweges fort, welcher mit seinem leicht abschüssigen und mäandrierenden Verlauf stark an die Vorbilder der Gartenstädte des frühen 20. Jahrhunderts erinnert. Die angrenzenden Hoftypologien, welche sich abwechselnd konkav oder konvex zum angrenzenden Landschaftsraum hin öffnen beziehen diesen Dank zahlreicher Sichtbezüge und Ausblicke stark in den Charakter der Siedlung mit ein.

Nutzung
Wohnen
Status
selektiver Wettbewerb / 2. Preis
Ort
Zürich
Realisation
Wettbewerb 2019
Bauherrschaft
BGZ Genossenschaft