Appenzell

Das Grundstück für das neue Verwaltungsgebäude in Appenzell liegt nur wenige Schritte vom zentralen Landsgemeindeplatz entfernt. Vom Platz aus gut sichtbar, fügt sich das neue Gebäudevolumen in die Flucht der nördlichen Häuserzeile entlang dem Landsgemeindehaus ein. Eine vertraute Dachlandschaft gliedert das Volumen im Massstab der umliegenden Häuser und verwebt das neue Haus selbstverständlich in seiner Umgebung. Der figürliche Doppelgiebel entlang der Marktgasse verleiht dem Haus eine öffentliche Präsenz und markiert die Lage der Eingänge. Dem gegenüber fallen die Trauflinien im Westen und Norden weit herab und erlauben einen direkten Dialog mit den kleineren Häusern der Nachbarschaft. Das neue Verwaltungsgebäude nimmt mit seiner Massstäblichkeit Bezug auf die öffentlicheren Institutionen in Appenzell – Häuser wie das Hotel Säntis oder das Hotel Appenzell. Dieser bewusste Dialog mit der bebauten Umgebung stärkt die Identität des Hauses im Kontext. Der Vorschlag greift entsprechend auf konstruktiv-formale Elemente der bestehenden Umgebung zurück, interpretiert diese aber neu. So dienen das Fenster-Raster, die Geschosshöhen, die horizontale Entwicklung des Volumens sowie die daraus generierte Ordnung als wichtige Gestaltungsmittel. Mit der vorgeschlagenen Kleinteiligkeit des Fassadenkleides aus naturbelassenen Holzschindeln wird auf die Massstäblichkeit, Stimmung und Dichte der Nachbarbauten reagiert. Durch die Artikulierung der feinen Fassadenzeichnung wird das Gebäude in seiner Höhe relativiert und bezüglich Massstab und Körnung harmonisch in den ortsbaulichen Kontext eingefügt.

Nutzung
Büro
Status
selektiver Wettbewerb / 4. Preis
Ort
Appenzell
Realisation
Wettbewerb 2020
Bauherrschaft
Kanton Appenzell